19.6.23 – Presse-Mitteilung des Landesverbandes „Tafel NRW e.V.“ Kinderaugen blicken auf die Tafel: “Ein bisschen traurig & auch schön“

Julian (12 Jahre) half hoch motiviert in der Tafel mit und erfuhr, wie wir welche Lebensmittel retten und traf Menschen, die wenig Geld haben. 

Julian war ein hilfreicher Beifahrer im Transporter, der bei Märkten frühmorgens Lebensmittel einsammelt. "Cooler Job. Aber die Leute, die fahren, bekommen kein Geld dafür.", stellt er fest und weiter: "Die Märkte tun ganz schön viel weg. Da war Leckeres dabei und nicht so Schönes, weil es falsch gelagert war." Julian erlebte auch das sorgsame Sortieren von Obst & Gemüse. Jeder Tafel-Kunde soll ja ansehnliches, leckeres Essen erhalten. Sein Job an der Salat-Ausgabe war ihm am liebsten: Damit Vitamine auf den Teller kommen, erhalten Tafel-Kund:innen gegen einen kleinen Obolus neben Milchprodukten, Brot, Süßigkeiten oder Kartoffeln auch Obst und Gemüse. Julian bot Salat und Radieschen an. Er hatte Spaß am Austausch mit den Kunden, die gerne sein freundliches Lächeln erwiderten.

"Die Tafel hilft jedem, egal, woher er kommt und wie er aussieht. Es ist gut organisiert, es wird nicht gedrängelt. Alle bekommen etwas ab. Es geht sehr gerecht zu.", sagt er. Er fand es traurig, dass es vielen Menschen nicht so gut geht und „sie so wenig Geld verdienen“. Er kann sich vorstellen, später selber ehrenamtlicher Lebensmittelretter bei einer Tafel zu werden, ab dem Alter von 14 Jahren ist das möglich. "Denn es ist schön bei der Tafel und jeder ist nett. Es wäre nicht schlimm, wenn ich schwere Kisten schleppen muss oder mir die Hände schmutzig mache. Das Verteilen von Essen an die Kunden hat mir am meisten Spaß gemacht, weil die Kunden dann glücklich geschaut haben." Der Landesverband Tafel NRW e.V. sagt 'Danke lieber Julian'. Die Tafeln brauchen ehrenamtliche Helfer - gerne auch junge Leute. 

Pressekontakt Landesverband Tafel Nordrhein Westfalen e.V.
E-Mail: pr@tafeln-nrw.de


 

13.04.2023 - Pressemitteilung des Landesverbandes „Tafel NRW e.V.“ & Deutsche Postcode Lotterie 

Deutsche Postcode Lotterie fördert Tafel NRW e.V. mit 250.000 Euro

Die Deutsche Postcode Lotterie macht sich stark u.a. für den Landesverband der Tafeln NRW. Dank ihrer Teilnehmer*innen fördert die Soziallotterie das Engagement von Tafel NRW e.V., die am 13.04.2023 in Dormagen einen Scheck über 250.000 Euro erhalten hat.

Die Förderung der Deutschen Postcode Lotterie kann die Tafel NRW unter anderem für nachhaltige Investitionen, Betriebskosten wie Miete und Strom oder die Einrichtung eines Nothilfefonds einsetzen. Claudia Manousek (Vorstandsmitglied Tafel NRW e.V.), ist glücklich, dass die Teilnehmer*innen der Postcode Lotterie in Nordrhein-Westfalen mit dem Kauf ihrer Lose die Arbeit des Tafel-Landesverbandes unterstützen: „Wunderbar! Unser Dank kommt von Herzen. Die großartige Unterstützung kommt zur rechten Zeit. Viele unserer 174 Tafeln in NRW arbeiten am Limit; sie retten unermüdlich meist ehrenamtlich Lebensmittel und mildern damit die Not von inzwischen 600.000 Tafelkunden allein in NRW. Danke für den Lichtblick in dieser krisengeschüttelten Welt mit Krieg, Flucht und Teuerungen, die die Schlangen der vor den Tafeln anstehenden Kunden immer länger werden lassen.“ Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Postcode Lotterie: „… Wir als Soziallotterie spüren eine besondere Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und die unmittelbare Unterstützung Hilfsbedürftiger. Das Engagement der zumeist ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der zahlreichen Tafeln vor Ort ist nicht hoch genug einzuschätzen und gilt es mit aller Kraft zu unterstützen. Wir freuen uns, dass wir die wichtige Arbeit des Landesverbands NRW dank unserer Teilnehmer*innen fördern können und wissen, dass die Hilfe genau dort ankommt, wo sie derzeit am Dringendsten benötigt wird.“

Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine Soziallotterie, d. h. es gehen mindestens 30 Prozent aller Loseinnahmen an Projekte aus den Bereichen Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt sowie Natur- und Umweltschutz. So förderte die Postcode Lotterie seit ihrer Gründung 2016 in Deutschland bereits über4.400 grüne und soziale Projekte mit mehr als 175 Millionen Euro. Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein Beirat unter Vorsitz von Prof. Dr. Rita Süssmuth. www.postcode-lotterie.de und www.postcode-lotterie.de/projekte.

Der Landesverband NRW ist der größte deutsche Landesverband (Betriebsgröße: 8 Mitarbeitende – 6 davon ehrenamtlich). Tafeln in NRW helfen derzeit 600.000 Menschen in Armut mit überschüssigen, aber qualitativ einwandfreien Lebensmitteln, die ansonsten vernichtet würden. Geflüchtete stehen in der langen Schlange, Familien mit Kindern wie auch Studenten, Rentner, Geringverdiener und viele andere unterstützungswürdige Menschen in Notlagen. Tafeln bieten vielen einen unverzichtbaren Beitrag, um sich und ihre Familien zu ernähren. Tafeln sind die Lebensmittelretter Nr. 1 in Deutschland mit caritativem Auftrag. Der gemeinnützige Landesverband „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ (Sitz in Neuss, 2012 gegründet) vertritt und unterstützt über 170 lokale Tafeln in NRW mit mehr als 500 Ausgabestellen und ca. 12.000 ehrenamtliche Helfer:innen. Er übernimmt Beistand, Organisation und ist gleichzeitig Sprachrohr und Verteil-Stelle für finanzielle Unterstützungen. Tafel-Logistik in NRW ist das Schlüsselthema des Landesverbandesin NRW mit dem Ziel der Erhöhung der Abnahme von Hersteller-Großspenden, um dem Trend rückläufiger Lebensmittelspenden von regionalen Anbietern und dem Mangel an Lebensmittel aufgrund der gestiegenen Kundenzahl entgegenzuwirken. Mit 7 Verteil-Lagern sorgt Tafel NRW für bedarfsgerechte Verteilung von Lebensmittel-Großspenden zugunsten maximaler Lebensmittelrettung. Als gemeinnütziger Verein ist der Landesverband spendenfinanziert.

Pressekontakt Landesverband Tafel Nordrhein Westfalen e.V.
E-Mail: pr@remove-this.tafeln-nrw.de

 

 

23.03.2023 - Pressemitteilung des Landesverbandes „Tafel NRW e.V. zur Neusser Tafel

Tafeln in NRW: Über 25 Jahre Menschlichkeit

Seit über 25 Jahren wirken Tafeln in NRW. Meist ehrenamtlich retten sie überschüssige Lebensmittel und verteilen sie an armutsbetroffene Menschen. 1996 gründete sich die Neusser Tafel als eine der ersten in NRW und wurde das Lebenswerk von Rebecca Schuh (70), die über all die langen Jahre auch heute weiter aktiv ist. Im Zeichen christlicher Nächstenliebe hat sie am Anfang aus dem Kofferraum eines kleinen Privat-PKWs heraus mittellose Kinder, Familien und obdachlose Menschen mit Nahrung unterstützt. Und heute

Es sind inzwischen 400 Quadratmeter Fläche, die die Neusser Tafel nutzt - und dennoch platzt sie aus allen Nähten. 55 Ehrenamtler engagieren sich unermüdlich in der Neusser Tafel für über 500 armutsbetroffene Familien und Haushalte der Stadt. Auch Suppenküchen und Jugendeinrichtungen werden beliefert. Belegte Brötchen werden an obdachlose Menschen verteilt. Straßenkinder werden unterstützt. Neuerdings gibt es ein Tafel-Taxi, das nicht-mobilen Menschen die Tüten kostenfrei nach Hause bringt, was auch immer mit einem netten Wortwechsel verbunden ist. Oft zum Trost. Das reguläre Tagesgeschäft besteht aus den täglichen Touren der drei Kühltransporter, die von regionalen Supermärkten und dem Verteillager des Landesverbandes Obst, Gemüse, Milchprodukte, Marmelade, Schokolade, Kekse, Tee oder auch Hygieneprodukte einsammeln für die Ausgabe. Bevor die Kunden ihren am liebsten prall gefüllten Warenkorb entgegennehmen können, wird geordnet, vorsortiert, gepackt und geputzt. Es werden schwere Kisten geschleppt, Haltbarkeiten geprüft, Lager organisiert. Das Vollbringen guter Taten ist keine leichte Arbeit. In unserer krisengeschüttelten Welt mit Krieg, Flucht und den Teuerungen reichen die Lebensmittelspenden für die immer länger werdenden Schlangen der Wartenden vor der Tafel kaum noch. Wir treffen Christian Baroke von der Neusser Tafel. Er wie das gesamte Ehrenamtler-Team wünschen sich von Herzen, dass jeder Kunde zufrieden nach Hause geht und sich das Kommen gelohnt hat. „Noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs gab es für jeden eine große Auswahl an hochwertiger Ware. Heute muss man manchmal die Lebensmittel regelrecht zusammenkratzen.“, sagt Baroke, und angesichts der Verdopplung seiner Kundenzahl weiter: „Noch mehr Kunden können wir nicht bewältigen. Die wartende Menge drängt, man spürt die wachsende Ungeduld. Da bleibt eine mitfühlende Frage, wie ‚ob die Ehefrau aus dem Krankenhaus zurück ist‘, auf der Strecke. Das alles schafft Druck im Kessel! “

600.000 Menschen allein in Nordrhein-Westfalen zählen heute auf die Unterstützung der Tafeln. Mit der unmittelbaren Hilfe sind die Neusser Tafel und alle insgesamt 174 Tafeln in NRW ein Zeichen für Hoffnung und Solidarität. Ein zuversichtliches Zeichen dafür, dass wir als Gesellschaft und als Individuen mit Menschlichkeit durch diese Zeiten gehen. Aber Tafeln können nur weitermachen, wenn sie weiterhin unterstützt werden. DANKE an all unsere unermüdlichen Helferinnen und Helfer und an all unsere Spenderinnen und Spender.

Pressekontakt Landesverband Tafel Nordrhein Westfalen e.V.
Petra Jung (Ehrenamtlerin) | Telefon: 0152-287 89 195 | E-Mail: pr@remove-this.tafeln-nrw.de

 

 

01.08.2022- Pressemitteilung des Landesverbandes „Tafel NRW e.V.“ zum Verteilzentrum Coesfeld

Landesverband eröffnet neues Verteilzentrum in Coesfeldzur Unterstützung der NRW-Tafeln

Die Tafeln in NRW arbeiten derzeit am Limit. Zu viele Menschen brauchen Unterstützung, vielerorts reichen die Lebensmittelspenden nicht für alle. Die Tafeln lassen sich nicht entmutigen. Ein Teil der Lösung können Lebensmittelgroßspenden direkt von Herstellern sein, die dank Verteilzentren an regionale Tafeln abgegeben werden. In NRW gibt es nun 7 Verteilzentren für die über 170 regionalen Tafeln. Das vom Landesverband neu eröffnete Verteilzentrum in Coesfeld deckt den Norden von NRW ab.

In Zeiten knapp gewordener Lebensmittel-Spenden freuen sich Tafeln besonders über Großspenden, das heißt darüber, dass von Produzenten gleich LKW-weise Pizza, Milchprodukte, Marmelade, Schokolade, Kekse, Tee oder auch Frikadellen gespendet werden. Ohne Großspenden wäre Tafel-Arbeit heute schwierig. Mit Abgaben aus regionalen Supermärkten kommen viele Tafeln auch angesichts steigender Zahlen an Tafelkunden kaum über die Runden, um ihre caritative Aufgabe zu erfüllen. Man stelle sich einen LKW voller Frikadellen bei Sommertemperaturen vor, der vor einem Verteilzentrum vorfährt - und schon wird klar, in den Verteilzentren ist logistisches Geschick gefragt. Damit die Lebensmittel bei den Menschen, die die regionalen Tafeln in Anspruch nehmen, ordnungsgemäß ankommen, müssen die ehrenamtlichen Tafel-Logistiker:innen vom Landesverband „Tafel NRW e.V.“ korrekt und zügig handeln: Spontane Abnahmebereitschaft, Bedarfsermittlung, Abholtermine, Verzehrbarkeit und Haltbarkeit, Kühlketten, Lagerkapazitäten, rasche Umverteilung … 

Neben Siegen, Köln, Dormagen, Gütersloh, Moers und Dortmund gibt es auch in Coesfeld ein Verteilzentrum als Umverteilstelle. Tafeln kürzen ihre Touren erheblich ab. Statt wegen benötigter Lebensmittel z.B. von Ibbenbüren, Rheine, Lengerich, Ascheberg, Steinfurt, Drensteinfurt, Gelsenkirchen, Marl, Gescher oder Dülmen lange Strecken z.B. nach Dortmund zu fahren, verkürzen sich auch im Norden Nordrhein Westfalens Abholtouren und Fahrzeiten für die freiwilligen Fahrer. Kostspieliger Sprit wird - nicht zuletzt zugunsten der Umwelt - eingespart. Hildegard Sonnenschein managt als ehrenamtlich tätige Leiterin das neue Verteilzentrum des Landesverbandes NRW e.V. in Coesfeld. Gemeinsam mit ihrem Ehrenamtler-Team leistet sie professionelle Logistikleistung für die Tafeln im Norden NRWs. "Tafeln sammeln ja nicht nur Gemüse und Brot in regionalen Märken ein", erklärt sie und zeigt auf 30 Paletten Brotaufstrich in der Lagerhalle. Es handelt sich um Sommerware für die Grillsaison. Lebensmittelproduzenten geben wegen Überproduktion, Fehletikettierung oder Entfernung aus dem saisonalen Sortiment auch gleich sattelschlepperweise verzehrbare Produkte ab, die auf regionale Tafeln umverteilt werden. 

Der Landesverband „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ erhält bis 2023 Unterstützung vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz für ein verbessertes Logistiknetzwerk mit Kapazitäten und Ausstattungen mit dem Ziel, mehr Lebensmittel als bisher zu retten. Während regionale Tafeln hauptsächlich bei lokalen Supermärkten und Bäckereien Lebensmittel einsammeln, erreichen unter der Regie von Tafel NRW e.V. größere Lieferungen auch ländlich gelegene Tafeln. Wie Coesfeld kämpfen die Tafel-Verteilzentren dennoch mit knappen finanziellen Möglichkeiten. Großspenden müssen oft kostenpflichtig über weitere Strecken per Spedition abgeholt werden. Man hofft auf Spenden und auf die Großzügigkeit durch große Logistikfirmen, die anstelle von Leerfahrten die Ware transportieren, aber oft zahlen die Lebensmittelretter an die 600 Euro pro Speditionsfuhre (33 Paletten). Das beutelt die derzeit abgemagerten Spendentöpfe. Das Equipment in Coesfeld ist gebraucht: Ein Gabelstapler mit seinen rissigen Reifen muss durchhalten wie drei ältere Hubwagen. Coesfeld hat großes Glück mit der Firma August Krampe, auf deren Gelände sie dankenswerterweise kostenfrei eine Halle nutzen dürfen und so Mietzahlungen sparen. Zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten, zum Aufbau von verbesserter Logistik in NRW mit Tafel-Verteilzentren und Stärkung von Tafeln in strukturschwachen Regionen wurde dem Landesverband „Tafel NRW e.V.“ vom Ministerium des Landes NRW eine Projektförderung über 3  Jahre zugesagt. Die Bewilligung endet im Feb. 2023. Die Zuwendungshöhe liegt gesamt bei rund 740.000€ und wird als zweckgebundener Zuschuss gezahlt. Das Projekt steht im Einklang mit Nachhaltigkeit (Lebensmittelrettung) und CO2-Einsparung (weniger Lebensmittelentsorgung, weniger Verkehr, weniger Spritverbrauch).

Mehr Infos: https://www.tafel-nordrhein-westfalen.de/projekt-nrw/informationen-zum-projekt

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25.11.2021 - Pressemitteilung des Landesverbandes „Tafel Nordrhein Westfalen e.V.“ 
                        zum Tag des Ehrenamts

Danke Filippo ! Landesverband der Tafeln in NRW ehrt langgedienten Ehrenamtler

NRW, 05.12.2021 ‐ Zum 5. Dezember, Tag des Ehrenamtes, dankt der Landesverband TAFEL NRW e.V. jedem der 12.600 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen bei den 173 Tafeln in NRW. Stellvertretend gilt die Anerkennung hier dem 82‐jährigen Filippo Policelli. Er arbeitet unentgeltlich seit 16 Jahren bei der Tafel. Er fährt drei Mal in der Woche ab 3:30 Uhr nachts die Bäckertour und sammelt Brot und Kuchen ein. Seine Motivation sind die Lebensmittelrettung und die Liebe zu Menschen in Armut. „Solange der liebe Gott mir die Kraft gibt, mache ich bei der Tafel weiter, um zu helfen“, sagt er.

Seit 2005 engagiert sich der 82‐jährige Filippo Policelli (geb. 1939) bei der Tafel Dormagen. Das Stillsitzen liege ihm gar nicht, erzählt er uns. Arbeit prägte sein Leben. Er stammt aus Apulien/Italien, wo er im zarten Alter von 11 Jahren die Schule verlassen muss und fortan arbeitet. Zunächst als Maurer in seiner Heimat und ab 19 Jahren als Saisonarbeiter in Deutschland. Er geht zu Ford in die Produktion, bevor er nach Bayer Dormagen wechselt. Neben den Wechselschichten betreibt er ein Lebensmittelgeschäft, damit es ihm mit seiner Ehefrau und seiner Tochter gut geht. Seine Ehefrau ist inzwischen schwer erkrankt, dennoch macht Filippo als Ehrenamtler weiter. Claudia Manousek (2. Vorsitzende des Landesverbandes der Tafel NRW e.V. & seit 2005 ehrenamtliche Leiterin von Tafel Dormagen e.V.) sagt Filippo Policelli nach, er sei „der Fels in der Brandung des alltäglich hektischen TAFEL‐Geschäfts“.

Petra Jung vom Landesverband TAFEL NRW e.V.: „Filippo, wie kamst du zur Tafel Dormagen? Was ist deine Aufgabe?“ [Anmerkung: Tafelaner duzen sich untereinander]
Filippo Policelli: „Unsere Familie hatte 2005 einen Computer übrig, den ich als Spende zur Tafel Dormagen brachte. Ich kannte die Tafeln vorher nicht, fand die Idee des Helfens aber so gut, dass ich fragte, „ob man Leute brauche“. Und noch am selben Tag wurde ich als Fahrer eingesetzt. Das mache ich nun seit 17 Jahren. Immer bereit! Ich fahre drei Mal in der Woche ab 3:30 Uhr nachts die Bäckertour und sammle Brotwaren und Kuchen ein, die vernichtet würden, wenn ich nicht so früh zur Stelle wäre. Es wäre eine Schande, wenn die „Sachen“ verkämen. Früher war man dankbar für einen Apfel. Heute entsorgt der Handel eine ganze 6er‐Packung Äpfel, nur weil einer davon einen Makel hat.“

Petra Jung vom Landesverband TAFEL NRW e.V.: „Dein Ehrenamt bedeutet viel Aufwand und kein Geld? Wie ist das für dich?“
Filippo Policelli: „Ich bin gern bei der Tafel, ich mag die Geselligkeit und habe nette Kollegen. Geld ist nicht alles und der geleistete Aufwand ist ja freiwillig. Da, wo ich helfen kann, helfe ich. Es tut mir wirklich weh, wenn ich angesichts der Not von hungernden Kindern in der Welt sehe, wie viele Lebensmittel hier weggeworfen werden. Meine Tätigkeit bei der Tafel und das Gute daran für die Menschen hier beruhigt, auch wenn ich den Kindern in der Welt nicht helfen kann.“

Wie Filippo Policelli helfen viele Menschen bei den Tafeln in NRW und tun Gutes für Senioren, Kinder und ganze Familien. Danke! Tafeln bewirken nicht zuletzt auch Gutes in puncto Klimaschutz: Lebensmittelrettung spart eine Menge Co2. 


Infobox: Über den Landesverband „Tafel Nordrhein Westfalen e.V.“
Unter dem Motto „Lebensmittel retten. Menschen helfen. “ schlagen Tafeln die Brücke zwischen Mangel und Überfluss. Sie unterstützen in NRW über 350.000 Menschen in Armut mit überschüssigen, aber qualitativ einwandfreien Lebensmitteln, die ansonsten vernichtet würden. Die Tafeln bieten vielen einen unverzichtbaren Beitrag, um sich und ihre Familien zu ernähren und sind Lebensmittelretter Nr. 1 in Deutschland. Der ehrenamtlich tätige Landesverband „Tafel Nordrhein‐Westfalen e.V.“ (Sitz in Neuss, 2012 gegründet) vertritt und unterstützt 173 lokale Tafeln in NRW mit mehr als 500 Ausgabestellen. Jeweils vor Ort erledigen ca. 12.600 ehrenamtliche Helfer:innen die Lebensmittelabholung, Lebensmittelausgabe, Lagerung, Spendenakquise, Freiwilligen‐Management etc. Der Landesverband übernimmt übergeordnet Organisation,
Koordination und Logistik wie die bedarfsgerechte Verteilung von Lebensmittelgroßspenden und effiziente Nutzung und Ausbau von Lebensmittellagern zugunsten maximaler Lebensmittelrettung. Der Landesverband NRW ist der größte Landesverband in Deutschland, er vertritt ein Sechstel aller Tafeln. Als gemeinnütziger Verein ist der Landesverband spendenfinanziert.


Pressekontakt: Email: pr@tafeln‐nrw.de  
Pressestelle des Landesverbandes „TAFEL Nordrhein Westfalen e.V.“
Geschäftsstelle: Sperberweg 4h, 41468 Neuss, Telefon 0 21 31/40 88 68 0, www.tafeln‐nrw.de
Bildmaterial: Hochaufgelöste Bilder bitte anfragen unter pr@tafeln‐nrw.de.
Bildrechte: Petra Jung
Spendenkonten: GLS Gemeinschaftsbank eG, IBAN: DE03 4306 0967 4061 8358 00, BIC: GENODEM1GLS
Ein PayPal‐Konto ist unter der Email‐Adresse registriert: spenden@tafeln‐nrw.de Spender, die Vorname, Name & Adresse angeben, erhalten automatisch eine Spendenquittung.


    

02.11.2021 - Pressemitteilung des Landesverbandes „Tafel Nordrhein Westfalen e.V.“ 

Akt der Solidarität: Tafeln spenden € 84.000 an Schwester-Tafeln im Flutgebiet der Eifel

Tafeln in NRW folgen dem Aufruf ihres Landesverbandes „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ und unterstützen flutgeschädigte Tafeln in der Eifel, die nun selbst der Hilfe bedürfen. Seit das Unwetter im Juli in NRW ganze Regionen verwüstete, stehen auch drei ehrenamtlich geführte und spendenfinanzierte Tafeln in der Eifel vor dem Nichts. Sie wollen weitermachen und brauchen dringend Unterstützung. Nicht betroffene Tafeln in NRW spenden ihnen € 84.000 für den Neuanfang.

Die Lebensmittelrettung und Unterstützung von Menschen in Armut fällt in Gebieten der Eifel seit Monaten auf nicht absehbare Zeit aus. Das Hochwasser von Rur, Erft und Urft mit Nebengewässern legte die Tafeln in Bad Münstereifel, Kall und Stolberg lahm. Der Landesverband rief nicht betroffene Tafeln zur Hilfe auf. 

„Kaum ein Stuhl war zu retten“, stellt der Verbandsvorsitzende Wolfgang Weilerswist während der in Augenscheinnahme der unwettergeschädigten Tafeln fest und spricht den betroffenen Tafelaner:innen Mut zu.

„Wir haben Totalschaden erlitten.“, bestätigt Gisela Becker-Bonaventura, 1. Vorsitzende der Stolberger Tafel. Das Schlammwasser füllte Keller, seine Wucht riss ganze Wände ein, der Wasserstand in oberen Etagen betrug 30 - 100 cm. Fahrzeuge standen bis zum Fahrersitz im Wasser. Anlagen für Kühlung, Lagerung, Transport, Verteilung und Ausgabe von Lebensmitteln sind genauso verloren wie Gabelstapler, Staubsauger, PCs, Unterlagen und alles sonstige Inventar. Der Landesverband der Tafeln in NRW schätzt den Schaden allein in Stolberg auf Euro 150.000 (ohne vermieterseitige Gebäudesanierung). Es wurde ehrenamtlich schon tatkräftig aufgeräumt. Nun stehen die Kernsanierungen der Räume an sowie teure Neuanschaffungen von Küchen, Kühlhäusern, Kühltransportern etc. Alle drei geschädigten Tafeln wollen unbeirrt weitermachen. „Wir packen derzeit zu zweit an. Die anderen Ehrenamtler haben als Opfer der Flut mit sich selber zu tun.“, sagt Gina Merken, kommissarische Vorsitzende der Bad Münstereifeler Tafel.

Dem Spendenaufruf des Landesverbandes sind Schwester-Tafeln in Nordrhein-Westfalen solidarisch gefolgt und spenden € 84.000, was in etwa einem Drittel des Gesamtbetrages der entstandenen Schäden entspricht. Die Spendengelder dienen dem Wiederaufbau der 
flutgeschädigten Tafeln; sie werden proportional zur Höhe der entstandenen Schäden verteilt. 

Es ist noch lange nicht alles gut. Der Landesverband bittet die Öffentlichkeit um Spenden. Primär helfen gespendete Gelder am besten. Die betroffenen Tafeln haben zurzeit keine Möglichkeit, Sachspenden zu lagern/zu verteilen. Von Geldspenden können Handwerker, Bautrockner, Inventar und Material gekauft werden. Der Landesverband bittet um öffentliche Hilfe in Form von Geldspenden mit dem Hinweis: „Flutopfer“ auf:

- Konto GLS Gemeinschaftsbank eG IBAN: DE03 4306 0967 4061 8358 00 BIC: GENODEM1GLS

- Ein PayPal-Konto ist unter der Email-Adresse registriert: spenden@tafeln-nrw.de
  (Spender, die Vorname, Name & Adresse angeben, erhalten automatisch eine Spendenquittung)

Die Spenden werden unwettergeschädigten Tafeln eins zu eins zur Verfügung gestellt. 

*** Im Fall der Veröffentlichung eines Tafel-Themas - danke! - freuen wir uns riesig über Hinweis/Beleg (z.B. PDF) an pr@tafeln-nrw.de. Danke vorab auch dafür***

Beispiele Bildmaterial:  Bitte in hochaufgelöster Qualität anfragen unter pr@tafeln-nrw.de

Die Pressemitteilung finden Sie > hier als .pdf-Datei als Download

 

Über den Landesverband „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“: 

Unter dem Motto „Lebensmittel retten. Menschen helfen.“ schlagen Tafeln die Brücke zwischen Mangel und Überfluss. Sie unterstützen in NRW über 350.000 Menschen in Armut mit überschüssigen, aber qualitativ einwandfreien Lebensmitteln, die ansonsten vernichtet würden. Die Tafeln bieten vielen einen unverzichtbaren Beitrag, um sich und ihre Familien zu ernähren.
 
Der ehrenamtlich tätige Landesverband „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ (Sitz in Neuss, 2012 gegründet) vertritt und unterstützt 173 lokale Tafeln in NRW mit mehr als 500 Ausgabestellen. Jeweils vor Ort erledigen ca. 12.600 ehrenamtliche Helfer:innen die Lebensmittelabholung, Lebensmittelausgabe, Lagerung, Spendenakquise, Freiwilligen-Management etc. Der Landesverband übernimmt übergeordnet Organisation, Koordination und Logistik wie die bedarfsgerechte Verteilung von Lebensmittelgroßspenden und effiziente Nutzung und Ausbau von Lebensmittelagern zugunsten maximaler Lebensmittelrettung. Der Landesverband NRW ist der größte Landesverband in Deutschland und vertritt ein Sechstel aller Tafeln. Als gemeinnütziger Verein ist der Landesverband spendenfinanziert. 

Pressekontakt:

Email: pr@tafeln-nrw.de
Pressestelle des Landesverbandes „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“
Geschäftsstelle: Sperberweg 4h, 41468 Neuss, Telefon 0 21 31/40 88 68 0, www.tafeln-nrw.de